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27.03.2023

Glaubenssätze im Systemischen Coaching

Glaubensstze auflsen.pngWas ist das eigentlich - ein negativer Glaubenssatz?

Im Systemischen Coaching geht es hierbei um Gedanken, die sich – aus unterschiedlichen Gründen – im Kopf breit gemacht haben und dort das Denken und Handeln bestimmen, begrenzen oder in eine bestimmte Richtung lenken.

„Ich muss schnell sein und darf nicht trödeln.“
„Das schaffst du nie, das ist zu schwer für dich.“
„Du bist nicht so gut wie andere, streng dich mehr an.“
„Ich muss alles perfekt erledigen.“

Vergleichbare Sätze sind mir in meiner Coachingpraxis schon häufiger begegnet. Gleichzeitig zeigt die Erfahrung, dass die Gedanken, die Klientinnen und Klienten mit solchen Sätzen verbinden, von deren ganz persönlichen Erlebnissen geprägt sind. Deshalb ist es mir sehr wichtig, jede Klientin und jeden Klienten in der jeweiligen ganz persönlichen Situation zu verstehen und individuelle Lösungen zu finden.

Es fällt auf, dass Glaubenssätzen meist eines gemeinsam ist: Sie sind hartnäckig. Der Verstand sagt vielleicht so etwas wie: „Alles Quatsch, ich arbeite so schnell, wie ich es für richtig halte.“ Und doch fühlt sich der- oder diejenige unter starkem Druck, nicht schnell genug zu sein.

Im Systemischen Coaching gibt es einige Wege, dem zu begegnen und den Umgang damit leichter zu machen. Der erste Schritt ist dann, sich eines solchen Gedanken bewusst zu werden und den Glaubenssatz für sich zu formulieren und aufzuschreiben.

Wie es dann weitergehen kann, zeigen einige Beispiele.

Reformulierung:

Manchmal ist es sehr hilfreich, dem Glaubenssatz durch eine gezielte Reformulierung die Schärfe zu nehmen.

„Ich muss schnell sein.“
wird zu:
„Ich darf schnell sein.“
oder zu:
„Ich entscheide mich dazu, schnell zu sein.“

Schon die auf den ersten Blick einfache Umformulierung kann viel verändern, denn die umformulierte Version gibt der Klientin oder dem Klienten die Entscheidungskompetenz zurück, etwas zu tun oder zu lassen. Zwang oder Hilflosigkeit sind entschärft.

Im weiteren Coaching geht es danach darum, den neuen Gedanken zu etablieren, ihn erlebbar zu machen und konkrete weitere Schritte abzuleiten.

Verhaltensmuster:

Wenn sich aus einem Glaubenssatz ein bestimmtes Verhaltensmuster ergibt, ist es oft sinnvoll, dieses Muster schrittweise zu erfassen. Dabei hat es sich bewährt, mit dem Auslöser zu beginnen.

Anschließend überlegen meine Klientinnen und Klienten, ob das Verhaltensmuster für sie meistens eine bestimmte Folge hat bzw. zu einer bestimmten Lage führt.

Diese beiden Pole – Auslöser und Folge – sind vielen Klientinnen und Klienten bewusst. Das Verhalten oder Erleben dazwischen weniger.
Wenn im Coaching aber die Zwischenschritte benannt und notiert werden, kann auf der Basis gut weitergearbeitet werden.

Dazu ein Beispiel ausgehend von dem Glaubenssatz: „Du arbeitest zu langsam, andere sind schneller.“
 
Der Auslöser wäre hier z.B. ein Auftrag des Chefs, ein kompliziertes Problem zu lösen. Die schlussendliche Folge könnte z.B. sein, dass der Mitarbeiter viele Überstunden macht. Die Frage ist dann, was zwischen dem Auslöser und den absolvierten Überstunden passiert? Wegschieben des Auftrags und Erledigen einer weniger zeitkritischen Aufgabe, die routiniert erledigt werden kann? Ein Schweißausbruch? Abschotten von Kolleginnen und Kollegen?

Es stellt sich im nächsten Schritt die Frage, was mit Blick auf die einzelnen Zwischenschritte auffällt. Gibt es Positionen im Verhaltensmuster, an denen man etwas ändern könnte? Gibt es Warnsignale, die es ermöglichen, rechtzeitig den weiteren Ablauf des Musters zu stoppen? Gibt es Unterstützerinnen oder Unterstützer im Alltag? In der weiteren gemeinsamen Arbeit werden dann konkrete Handlungsoptionen entwickelt.

Stärken in Glaubenssätzen erkennen:

Hinter einem Glaubenssatz verbirgt sich manchmal auch eine Stärke, wie z.B. in „Du musst perfekt sein.“
Aufgaben gründlich zu erledigen und dabei das bestmögliche Ergebnis erzielen zu wollen, ist in vielen Situationen eine hilfreiche Eigenschaft, die dafür sorgt, dass nichts Wichtiges vergessen wird.

Die Erkenntnis, dass eine im ersten Moment unerwünschte Eigenschaft, wie im Beispiel der Perfektionismus, auch etwas Hilfreiches mit sich bringt, entlastet Klientinnen und Klienten. Das Wissen, dass eine Eigenschaft nicht ganz verschwinden muss, sondern nur die belastenden Extreme, erleichtert sie.

Im weiteren Verlauf geht es darum, Lösungen für den Umgang mit den Extremen zu finden. Da Glaubenssätze oft in eher unterbewussten Bereichen unseres Gehirns wirksam sind, erleichtert die Arbeit mit Bildern und der Zugang zu Gefühlen, die in bestimmten Situationen erlebt werden, den weiteren Weg im Coaching.

Ich freue mich darauf, im Systemischen Coaching mit dir deinen persönlichen Ausweg aus belastenden Gedanken und festgefahrenen inneren Konflikten zu finden.
 
Melde dich einfach bei mir. Ich bin gespannt darauf, dich kennenzulernen.

Deine Katharina 

Katharina Temme - 19:10 @ Coaching-Tools | Kommentar hinzufügen


 
 
 
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