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14.01.2022
Die „Sechs Denkhüte“, entwickelt von Edward de Bono, ist eine Methode, die in vielen Zusammenhängen wirksam ist und total vielseitig angewendet werden kann.
Es geht dabei darum, ein Thema durch verschiedene Brillen zu sehen. Die Hüte stehen als Symbol für diese Perspektiven:
- der weiße Hut steht für eine analytische Herangehensweise und die Sammlung von Fakten,
- der gelbe Hut symbolisiert das optimistische Denken – mit ihm gehen wir auf Chancensuche,
- mit dem roten Hut werden das emotionale Denken und die Gefühlswelt geöffnet,
- mit dem grünen Hut werden neue, kreative, vielleicht auch „verrückte“ Ideen gesammelt,
- der schwarze Hut steht für die kritische Bewertung und
- der blaue Hut ordnet und strukturiert Abläufe und Zusammenhänge.
Schon oft habe ich erlebt, dass Menschen in schwierigen Lebenssituationen oder dann, wenn sie auf ganz bestimmte Menschen treffen, eine Perspektive viel stärker im Fokus haben. Wenn zum Beispiel das kritische, risikobezogene Denken einen großen Anteil hat, haben das Sammeln von neuen Ideen und der lösungsorientierte Optimismus wenig Raum. Andersherum kann ein kreativer, sehr optimistischer Kopf, der hunderte Ideen hervorbringt, aber diese nicht ordnet oder die Umsetzbarkeit bewertet, die vorhandenen Möglichkeiten oft nicht optimal nutzen.
Mir gefällt die Methode „Sechs Denkhüte“ z. B. in der Mediation oder beim Coaching eines Teams sehr gut. Wenn ein schwieriges Thema nacheinander unter dem „Einfluss“ der verschiedenen Hüte diskutiert wird, ergeben sich viele, oft erstaunliche Ideen und Blickwinkel. Für jeden Hut gebe ich dazu ein festes Zeitfenster vor. In dieser Zeit denken alle Beteiligten aus der jeweiligen Perspektive über das Thema nach und äußern ihre Ideen oder notieren sie zunächst auf Moderationskarten.
Besonders spannend ist es, als Mediatorin zu beobachten, wie sich die Stimmung, die Art der Ergebnisse und der Flow während der Diskussion mit den verschiedenen Hüten verändert. Mit dem Bild des Huts haben die Teilnehmenden die „Erlaubnis“, ein Denkmuster oder die Rolle, die sie sonst im Team haben, zu verlassen. Die Reihenfolge der Nutzung der verschiedenen Hüte kann variieren. Schnell war klar, dass sich z. B. der schwarze Hut nicht gut zum Einstieg in ein Thema eignet. Viel besser klappt es z. B. mit dem weißen Hut zum Start.
Als ich die Methode zum ersten Mal eingesetzt habe, habe ich die Hüte vorab auf ein Flipchart gezeichnet und mit Stichpunkten versehen. So sollten alle Teilnehmenden immer im Blick haben, was welcher Hut symbolisiert. Leider waren meine Zeichenkünste offensichtlich schlechter als gedacht. Ein Teilnehmer fragte, bevor ich die Methode vorgestellt hatte, was es denn mit den Tassen auf sich hätte…
Mit diesem „Lacher“ war direkt das Eis gebrochen und der Einstieg in ein schwieriges Thema geöffnet. Vielleicht sollte ich immer Tassen zeichnen 😊
Ich freue mich, wenn ich dein Interesse geweckt habe und berichte gern von weiteren Methoden und meinem Vorgehen.
Deine
Katharina Temme
Katharina Temme - 20:49 @ Mediations-Tools | Kommentar hinzufügen
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